Gayageum
Die 가야금 (Gayageum) kann bis in das 5. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgt werden, weil der Name sich aus dem Stammesnamen 가야 (Gaya) ableitet. Diese Stammesföderation existierte zw. 42 n. Chr. bis 562 n. Chr. im mittleren Süden der koreanischen Halbinsel.
Es werden zwei Arten dieser Wölbbrett-Zither unterschieden: Die Jeongak- Gayageum für die Stücke der Hofmusik und die Sanjo-Gayageum für die Sanjo-Musik von dem Ende des 19. Jahrhunderts. Der Resonanzkörper besteht aus dem in Asien sehr viel verwendeten Paulownia-Holz. Die Jeongak-Gayageum ist etwas größer (160cm x 30cm) als das Instrument für die Sanjo-Musik (142cm x 23 cm). Beide haben 12 Saiten aus mehrfach gedrehten Seidenfäden. Unter jeder Saite befindet sich ein beweglicher Steg. Die Abstände der Saiten bei der Sanjo-Gayageum liegen enger beieinander, weshalb man darauf schneller spielen kann. Die Klangfarbe der Jeongak Gayageum ist dunkler. Die Sanjo Gayageum findet in vielen Arten der Volksmusik und auch in neueren Kompositionen Verwendung. Der Anschlag erfolgt mit den Fingerkuppen der rechten Hand. Mit der linken Hand kann durch Drücken die Saitenspannung und damit die Tonhöhe subtil beeinflusst werden. Das Instrument wird sowohl solistisch eingesetzt, in Begleitung der Janggo oder Buk, als auch in Ensembles gespielt. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Instrument weiterentwickelt. Eine größere Anzahl (zw. 12 und 25) von Saiten wurde von vielen Komponisten gefordert, weil dadurch unterschiedliche Tonsysteme und Stimmungen möglich wurden.
In Nordkorea entstand in den 1970er Jahren ein dem Gayageum verwandtes Instrument: Das Ongnyugeum („Klang wie eine Jade-Kugel, die auf dem Silberteller rollt“). Es besitzt 33 Saiten. Das Instrument besitzt ein Pedal. Die damit zu beeinflussenden Veränderungen erlauben u.a. auch die Wiedergabe von Harmonien.
Alle Instrumententypen können auch in Ensembles spielen.
Die Gayageum ist mit der chinesischen guzheng, der japanischen koto, der mongolischen yatga und der vietnamesischen Đàn tranh verwandt.