Rhythmus

Hoheup

Rhythmus zählt neben Harmonie und Melodie zu den Grundbegriffen jeder Art von Musik. Das Grundprinzip des Rhythmus ist die Wiederholung und die Betonung bestimmter zeitlicher Einheiten. Die Konzepte für diese zeitlichen Einheiten sind aber von Kultur zu Kultur unterschiedlich, vielmehr noch ist dieser Teil wesentlich für die Unterscheidung von Musik (ein Walzer hat eine „schwere“ erste Zählzeit oder eine Musik groovt, swingt oder rockt). In der westlich tradierten Musik leitet sich das Metrum vom Herzschlag ab: ein wiederkehrendes Pulsieren, das mit einer Tempozahl versehen und proportional unterteilt werden kann. Denkt man sich diese Bewegung kreisförmig, dann ist die Abfolge ähnlich einer Uhr immer gleich (auch bei einem Tempowechsel bleiben die Unterteilungen erhalten).

Ganz anders ist das koreanische Konzept. Für die Beschreibung des Rhythmus wird hier der Begriff Hoheup benutzt. Wortwörtlich übersetzt bedeutet es „Atem“ und deutet damit schon an, worauf es sich begründet. Das Bild einer Ellipse ist hilfreich, um die Bewegung zu verdeutlichen. Innerhalb eines Umlaufs kommt es zu einer Beschleunigung bzw. zu einer Verlangsamung. Das Rhythmusgefühl in der koreanischen Musik ist sehr körperlich und eng verbunden mit der Idee der natürlichen Schwerkraft. Es ist geprägt durch den zyklischen Energiefluß z.B. zwischen Schwere/Entspannung und Leichtigkeit/Spannung.

Dringt man noch tiefer in diesem Begriff ein, werden weitere Bedeutungsebenen sichtbar. Er ist eingebettet in ein komplexes System, das von dem Begriffspaar „Yin und Yang“ her beschrieben werden kann. Hoheup verbindet die Harmonie zwischen Körper und Seele mit dem Energiefluss in dem jeweiligen Rhythmus.